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13-12-2021
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Rente wegen Erwerbsminderung bei ME/CFS

ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die u.a. mit folgenden Symptomen einhergehen kann: Schwere krankhafte Erschöpfung, Post-Exertional Malaise, nicht erholsamer Schlaf, grippeähnliche Symptome, kognitive Probleme, Muskel-Kopf-und Gelenkschmerzen, Unverträglichkeit von Reizen wie Licht, Geräuschen und Gerüchen.

Nach einer Veröffentlichung des Charité Fatigue Centrums leiden deutschlandweit ca. 300.000 Menschen an ME/CFS. Als Folge von COVID-19 sind viele weitere Menschen an einer schweren Fatigue erkrankt.

Inzwischen konnte meine Kanzlei für an ME/CFS erkrankte Mandantinnen und Mandanten in den wenigen bislang beendeten Verfahren gegen die Deutsche Rentenversicherung die zunächst abgelehnte Erwerbsminderungsrente durchsetzen.

In den Verfahren hatte die Rentenversicherung die Ablehnung auf medizinische Gutachten gestützt, die die Erkrankung meiner Mandant:innen entweder überhaupt nicht berücksichtigte oder aber die negativen Auswirkungen der Erkrankung auf die Erwerbsfähigkeit falsch einschätzte.

Häufig wurde der Rentenablehnung anstelle der richtigen Diagnose ME/CFS nach ICD G 93.3 (ICD-10-GM 2021) eine falsche Diagnose zu Grunde gelegt, so z.B. eine Depression, Somatisierungsstörung oder Anpassungsstörung.

Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS e.V. weist auf die Neue Leitlinie des National Institute for Health and Care Excellence (NICE) zu ME/CFS vom 29.10.2021 hin. Die neue Leitlinie betont einmal mehr die hohe Bedeutung des Pacing für ME/CFS Patient:innen. Da schon nach einer nur ganz geringen körperlichen Belastung über Tage bis Wochen als Überlastungsreaktion eine postexertionelle Fatigue Malaise eintreten kann, müssen erkrankte Menschen ihr individuelles Belastungsniveau einhalten und mit den eigenen Ressourcen möglichst schonend umgehen. Einer langanhaltenden gesundheitlichen Verschlechterung mit einer abnormen Erschöpfung von Muskeln und Gehirn kann häufig nur durch Einhalten eines reduzierten Tagesablaufs vorgebeugt werden.

Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag 2021-2025 auf Seite 83 vereinbart, dass „zur weiteren Erforschung und Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von Covid19 sowie für das chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) […] ein deutschlandweites Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen [geschaffen wird].“

Da im Jahr 2021 deutschlandweit für erwachsene Patient:innen nach meinem Wissen bislang nur das Charité Fatigue Centrum als Kompetenzzentrum existiert und für Kinder und Jugendliche das MRI Chronisches Fatigue Centrum (MCFC) der München Klinik Schwabing wird es höchste Zeit für den Aufbau weiterer Kompetenzzentren.

In einer ARD-Dokumentation am 06.12.2021 „Eckart von Hirschhausen trifft Long-Covid-Patienten“ wurde über zwei Behandlungen bei Long COVID berichtet: Die Sauerstoffbehandlung in einer Überdruckkammer und die Blutwäsche.

Ich stehe Ihnen für eine rechtliche Beratung und Ihre Vertretung gegen die Deutsche Rentenversicherung oder das Versorgungsamt gern bundesweit zur Verfügung.

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